Dass mit Musik alles ein bisschen leichter geht, meint auch Bernhard Linkwitz – der Betreiber von www.dasbaustellenradio.de. Wir möchten euch das interessante Radioprojekt vorstellen und haben ihm deshalb ein paar Fragen gestellt. Viel Spaß mit dem Interview.
Hallo Herr Linkwitz, bitte stellen Sie sich kurz vor!
Bernhard Linkwitz, zuhause in Haldern, einem Ortsteil von Rees am Niederrhein.
Beruf: Maurermeister, angestellt bei einem Bildungsdienstleister.
Wie und wann ist Ihr eigener Radiosender „Das Baustellenradio“ entstanden?
Der Grundgedanke war: was passiert eigentlich mit der vielen Musik, die irgendwo (auch bei uns!) eingelagert ist, aber im Grunde nie (mehr) ausgestrahlt wird? Zweiter Gedanke: auf Baustellen läuft immer ein Radio, wieso nicht dieses Medium auch nutzen, um Bauinformationen zu transportieren?
Nach ca. 2 Jahren Vorbereitung ist das Baustellenradio im Februar 2013 on air gegangen. Zuvor wurden vor allem Schallplatten und Musikkassetten digitalisiert und CDs sendefähig aufbereitet. Des Weiteren wurde ein Konzept erarbeitet, rechtliche Belange geklärt und eine begleitende Homepage entwickelt, auf der die B@u-News und weitere Informationen nachgelesen werden können.
Was macht „Das Baustellenradio“ aus? Wo unterscheiden Sie sich zu öffentlich rechtlichen Radiosendern?
Das Baustellenradio bietet einen 24-Stunden-Mix aus Musik und bauspezifischer Information. Zielgruppe sind alle Menschen, die irgendwie mit dem Bau zu tun haben, also auch Bauherren. Aber eigentlich möchten wir alle Menschen erreichen, die Freude an Musik haben, die man nicht jeden Tag im Rundfunk hört.
Motto: Oldies, Hits und gute Laune, verbunden mit baufachlicher Information. Dieses Konzept haben wir noch nirgendwo gefunden.
Das Programm wird differenziert nach Arbeitstagen, Wochenende und Sonn- und Feiertagen. Die Programmabläufe unterscheiden sich etwas voneinander. Am Sonntag gibt es eine spezielle Sendung für Schlagerfreunde (die Polierbude), außerdem eine Wunschsendung (den Bestellschein). An jedem ersten Samstag im Monat werden in der Sendung Aufmaß und Abrechnung die 30 meistgehörten Titel gesendet, quasi als Hörerhitparade. Für Freunde alter und neuer Schlager gibt es einmal monatlich eine lange Schlagernacht im Bauleiterbüro. Natürlich haben wir auch ein Spät- und ein Nachtprogramm (die Rüttelplatte und die Nachtschicht) im Angebot.
Das Programm wird täglich neu zusammen gestellt, ein Zufallsgenerator kommt nur in absoluten Notfällen zum Einsatz. In Planung sind zwei neue Sendungen, die es so auch nicht im Rundfunk gibt: den monatlichen Tanztee und für den Nachwuchs den sonntäglichen Minibagger. Ein wenig wird es aber noch bis zum Start dauern.
Betreiben Sie den Sender alleine?
Ich betreibe den Sender gemeinsam mit sechs Arbeits- und Berufskollegen. Das Musikprogramm wird in wöchentlichen Redaktionskonferenzen zusammengestellt, fortlaufend aktualisiert und ergänzt. Die B@u-News werden täglich auf Aktualität und Validität bewertet und ggf. in das laufende Programm und die Projekt-Homepage eingebaut.
Welche Musikrichtung wird bei Ihnen gespielt? Wen möchten Sie mit Ihrem Programm erreichen?
Die Musik umfasst nahezu alle Stilrichtungen, von Rock bis Pop, gelegentlich auch mal Kultschlager. Eine Ausnahme bildet vielleicht so genannter „Gangster-Rap“, den wir in der Redaktion nicht sonderlich mögen.
Ansprechen möchten wir grundsätzlich jeden, in erster Linie aber die Altersgruppe der „gestandenen“, reiferen Kollegen, die mit Klassikern der Rock- und Popgeschichte etwas anfangen können und die bei anderen Sendern nicht so ganz auf ihre Kosten kommen.
Wie hat sich „Das Baustellenradio“ seit dem ersten Sendetermin entwickelt?
Die Hörerzahlen haben sich stetig nach oben entwickelt, zzt. sind im Schnitt ca. 400 Hörer pro Tag zu verzeichnen. Die Zahl der Musiktitel wurde und wird fortlaufend ergänzt, ebenso die B@u-News, die zugehörige Homepage und die musikalische Ausrichtung der einzelnen Sendungen. Das heißt aber auch: der Arbeitsaufwand (neben dem Beruf!) wird im Laufe der Zeit nicht geringer, aber es macht auch viel Freude, anderen Menschen mit Musik und Infos Freude zu bereiten.
Wir haben schon etliche positive Rückmeldungen bekommen. Schön wäre es allerdings, wenn es Baustellenradios mit mobilem Internetempfang gäbe, dann würden wir vielleicht noch mehr Menschen erreichen. Zzt. ist ein echter Baustellenempfang wohl nur per Smartphone zu realisieren. Aber wer weiß, mittlerweile ist ja sogar die Küchenmaschine internetfähig…
Zuletzt würden wir uns noch über Ihr Empfehlung eines sehr guten Baustellenradios freuen
Eine echte Empfehlung kann ich nicht abgeben. Ich selbst nutze ein älteres BMR 100 und bin damit bisher sehr zufrieden. Ich habe auch das große Bosch-Baustellenradio gehört, in einer Sporthalle. Das hat wirklich Power und der Klang war schon toll. Wenn ich ein neues brauche, wird es das wahrscheinlich sein. Aber wie gesagt, vielleicht kommt ja mal ein internetfähiges Gerät auf den Markt…
Vielen Dank
Wir möchten uns für das nette Interview bedanken und wünschen weiterhin viel Erfolg für Ihr Projekt.